Strände Irland: Eine ausführliche Reise durch raue Küsten, weite Buchten und überraschend feinen Sand
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Strände Irland: Eine ausführliche Reise durch raue Küsten, weite Buchten und überraschend feinen Sand
Irland. Insel am Rand Europas, oft mit Wetter-Stereotypen belegt. Windig, grün, etwas rau. Vielleicht denkt man nicht als Erstes an Strände, wenn der Name fällt. Und doch: Wer einmal dort war, weiß, dass die Küstenlandschaft zu den beeindruckendsten Europas zählt. Weite Dünen, dramatische Klippen, endlose Buchten. Manchmal menschenleer. Manchmal mit Surfer*innen im kalten Atlantik, die aussehen, als wäre 12 Grad Wassertemperatur eine normale Sache.
Dieser Artikel führt durch einige der bekanntesten, schönsten und unterschätztesten Strände Irlands. Mit Zahlen, Fakten, Daten, regionalen Besonderheiten und kleinen Eindrücken, die man erst bekommt, wenn man wirklich dort stand. Keine kitschige Romantisierung, sondern realistischer Blick: Viel Schönheit, manchmal rau, manchmal überraschend sanft.
Warum Irlands Strände so besonders sind
Zunächst zwei geografische Anhaltspunkte:
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Küstenlänge Irlands: etwa 7.500 km, inklusive Buchten und Halbinseln. Das ist beeindruckend viel für eine im Verhältnis eher kleine Insel.
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Direkter Atlantikeinfluss: Irlands Westküste liegt offen zum Atlantik. Das bedeutet kräftige Brandung, klares Wasser und Strömungen, die Respekt verlangen.
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Wetter: Durchschnittliche Wassertemperatur im Sommer: 14–17 °C. Kein Badewannenfeeling, aber überraschend angenehm für kurze Schwimmeinheiten.
Viele Strände in Irland haben Blaue Flagge Zertifizierungen (2024: über 80 Strände ausgezeichnet). Das steht für Sauberkeit, nachhaltige Bewirtschaftung, Sicherheit und gute Wasserqualität.
Die Westküste – Wild Atlantic Way
Der berühmte Wild Atlantic Way erstreckt sich über rund 2.600 km. Dieser Küstenweg definiert das Strand-Erlebnis Irlands maßgeblich.
1. Inch Beach – County Kerry
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Länge: ca. 5 km
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Charakter: Weitläufig, windoffen, ideal für Spaziergänge
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Surfen: Ja, mit lokalen Surfschulen
Inch Beach ist lang, offen und wirkt wie eine Bühne für Wolkenschauspiele. Bei Niedrigwasser breitet sich der Strand flach aus – Platz ohne Ende. Der Sand wirkt stellenweise kompakt wie Beton, weil er durch Feuchtigkeit verdichtet wird. Ideal zum Barfußlaufen.
An manchen Tagen sieht man hier Leute, die mit dem Auto auf den Strand fahren. Ja, das ist erlaubt, zumindest stellenweise, auch wenn es optisch zunächst irritiert. Der Blick Richtung Dingle-Halbinsel: weit, klar, fast filmreif.
2. Lahinch Beach – County Clare
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Länge: etwa 1,6 km
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Bekannt als Surfzentrum der Westküste
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Wasser oft belebt, aber nie überladen
Lahinch ist lebendig. Kleine Stadt direkt daran. Cafés, Surfschulen, viele Leute mit Boards. Die Wellen hier können wuchtig sein, aber sie rollen gleichmäßig rein – ideal für Lernende. Am Rand des Strands ragen dunkle Felsen. Algenreste, etwas Seetanggeruch, Meer wie es ist: naturbelassen.
Wer abends dort ist, bekommt oft rötliche Sonnenuntergänge. An manchen Tagen fast mediterran – bis ein kräftiger Wind daran erinnert, dass man am Atlantik steht.
3. Dog’s Bay & Gurteen Beach – County Galway
Zwei Halbmondbuchten nebeneinander, getrennt durch einen schmalen Sandstreifen. Weißer Sand, türkisblaues Wasser. Ja, wirklich. Ohne Übertreibung. Das Licht kann hier an klaren Tagen tatsächlich karibisch wirken.
Was das Wasser so hell wirken lässt?
Der Sand enthält Foraminiferen, mikroskopisch kleine maritime Kalkteilchen. Dadurch wirkt alles heller. Kein typischer dunkler Atlantiksand.
Wichtig: Die Strömungen können stark sein. Schwimmen nur in ruhigen Zonen und nicht zu weit hinaus.
Der Südosten – Milder, ruhiger, familienfreundlicher
Der Süden hat weniger dramatische Wellen, dafür klassischere Badebuchten.
4. Curracloe Beach – County Wexford
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Länge: ca. 11 km
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Bekanntheit: Drehort für Szenen von Saving Private Ryan (1998)
Curracloe wirkt freundlicher. Breite Dünen, heller Sand, gut erschlossen. Ideal für lange Spaziergänge und Tage, an denen man einfach nur sitzen und schauen möchte. Die See ist hier sanfter – aber nicht langweilig.
Von oben sieht die Dünenlandschaft aus wie ein welliges, beigefarbenes Tuch, das sich über die Küste legt.
5. Tramore – County Waterford
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Länge: etwa 5 km
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Historischer Badeort
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Boardwalk, Restaurants, Vergnügungspark-Elemente
Hier spürt man touristische Tradition. Früher Kurort, heute Mischung aus gemütlichem Familienstrand und Surf-Hotspot. Das Wasser kann je nach Windlage trüb wirken. Aber das Leben drum herum macht Tramore lebendig und zugänglich.
Die Ostküste – Nähe zu Dublin
Jetzt keine spektakuläre Wildheit, eher sanftere, ruhige Strände.
6. Portmarnock Beach („Velvet Strand“) – County Dublin
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Länge: etwa 8 km
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Glatter Sand, flach, gut erreichbar
Ideal für Joggen, wenn man dafür zu Hause nie Zeit hat. Hier wirken sogar Regentage angenehm, weil der Strand so offen und unkompliziert ist. Man ist in Reichweite von Cafés, öffentlichem Verkehr und Dublin City. Kein Abenteuerstrand, aber ein „Alltagsstrand“, im positiven Sinne.
7. Brittas Bay – County Wicklow
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Dünenlandschaft geschützt
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Naturbelassen, aber mit Parkplätzen und Zugangspfaden
Für Leute, die Ruhe wollen. Der Sand ist feinkörnig, angenehm. Die Dünen hier sind hoch, fast wie kleine Wälle. Perfekt, um sich windgeschützt hinzusetzen.
Der Norden – Weit und ungezähmt
8. Strandhill – County Sligo
Surfort, ja. Aber nicht unbedingt Badeort. Die Strömung kann ernst sein. Dafür einer der besten Orte, um einfach nur dazustehen und die Wellen anzuschauen. Kraftvoll. Fast meditativ.
Surfer*innen wirken hier wie Silhouetten gegen den Wind.
9. Ballycastle & White Park Bay – County Antrim (Nordirland)
White Park Bay ist großartig für Spaziergänge. Hohe Klippen, weiße Kalkküsten, meeresgeformte Rundungen in den Felsen. Herden von Kühen laufen manchmal über den Strand. Kein Witz. Sie gehören zu Höfen oberhalb und bewegen sich frei. Das erzeugt eine surreal gelassene Stimmung.
Praktische Hinweise
| Thema | Info |
|---|---|
| Beste Reisezeit | Mai bis September, Juni am stabilsten |
| Wassertemperatur | 12–17 °C im Sommer |
| Sicherheit | Strömungen ernst nehmen, Flaggen beachten |
| Ausrüstung | Windjacke. Selbst im August. Wirklich. |
| Parken | Viele Strände haben kostenpflichtige Parkbereiche |
Surfen geht fast ganzjährig, je nach Neoprenstärke. Fortgeschrittene bevorzugen Herbst und Winter wegen größerer Swells.
Persönliche Eindrücke
Ich erinnere mich an einen Morgen auf der Dingle-Halbinsel. Nebel, feuchter Sand, kein Mensch. Nur mein Atem, Wind und dieses konstante, rhythmische Meergeräusch. Ich lief lange einfach nur. Keine Musik, kein Ziel. Irland kann solche Momente schenken, die nicht spektakulär aussehen und doch hängen bleiben.
Und dann wieder Lahinch. Nachmittags. Sonne brach durch Wolken, Leute trugen Boards wie selbstverständlich. Kinder in übergroßen Neoprenanzügen, Lachgeräusche gegen Windböen. Das Meer war laut, aber nicht bedrohlich. Es war... lebendig. Keine Hochglanzpostkarte. Eher ehrlich.
FAQ – Häufige Fragen zu Stränden in Irland
Kann man in Irland schwimmen?
Ja, aber Vorsicht: Kaltes Wasser und Strömungen. Offizielle Badestellen sind markiert.
Braucht man einen Neoprenanzug?
Für längeres Schwimmen oder Surfen: ja. Für kurzes Eintauchen im Sommer: kann, muss aber nicht.
Sind die Strände sauber?
Überdurchschnittlich sauber. Viele besitzen Blaue Flagge Zertifizierungen.
Kann man am Strand campen?
Wildcampen ist generell schwierig. Viele Strände sind Naturschutzgebiete. Campingplätze in der Nähe nutzen.
Ist Hundemitnahme erlaubt?
Ja, aber oft zeitlich eingeschränkt (z. B. Leinenpflicht in der Hochsaison).
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